Nein, die Überschrift ist keinesfalls negativ behaftet,
sie entspricht bloß der Wahrheit.
Hatte ich hier in meiner Wollsammlung einen Braunton,
der beim Nassfilzen bisher immer zickte.
Was tun?
(Nein, an meiner Geduld liegt es ja sonst immer,
die zog ich diesmal nicht in Betracht..)
Als Wanddekoration oder Bleibe für die nächste
Generation Motten war mir das Zeug definitv zu...
...braun?
Fluffig. Fluffig trifft es.
Der Ton ist wunderbar warm.
Nun, ich entschied mich dazu, ein Dekoobjekt
für meine Requisitensammlung zu gestalten
und erschuf eine
Katzenhöhle.
Die Filzer/innen unter Euch dürfen gerne laut
über mein Vorgehen lachen, denn ich habe es
trotzdem gerockt.
Ohne Wissen und ohne Arbeitsmaterial.
Ich legte mir also einen blauen Müllsack
auf den Arbeitsbereich meiner Küche
und setzte einen Spaghettitopf mit Wasser auf,
in das ich mit der Gemüsereibe
ein Stück Seife rieb.
An dieser Stelle verließ der Gatte die Küche,
zog das Kind eilig hinter sich her
und schloss die Tür mit schüttelndem Kopf.
In der Küche befand sich mittlerweile
ein wunderschönes braunes Vlies ausgebreitet
auf der Küchentheke und wartete auf seine Verarbeitung.
Der zarte Geruch eines Landschafes in Not
zog den Kater in meine unmittelbare Nähe.
Nun waren wir also wieder zu Zweit in der Küche.
Ich wühlte in meinem Plastikfach nach Luftpolsterfolie,
fand aber nicht mal ein kleines Stück.
(Kinderhaushalt, plopp, Müll)
Dann fiel mir diese Silikonbackmatte auf die Füße.
Dieses Teil, welches mich quasi seit der ersten Benutzung
in meinem Haushalt stört, weil es einfach
so instabil und nicht gut zu reinigen ist.
Es war pink, ich war jung.
Ich zähle aber zu den Backpapiertypen, *schiel*
quasi aus Überzeugung zur Wegwerfgesellschaft.
Jedenfalls faltete ich die Matte mittig
und schnitt einen ovalen Kreis zurecht,
den ich dann als Schablone für
meine Höhle verwendete.
Ich breitete die Wolle auf dem Müllsack aus
und goss ein wenig Lauge darüber.
Dann legte ich meine Schablone auf
und schlug die Seiten um.
Dort wo nun noch keine Wolle lag,
ergänzte ich erneut und befeuchtete wieder.
Der Tischläufer gesellte sich dazu.
Filzer/innen nehmen für die Walk-/Rolltechnik
gerne diese Bambusvorhänge.
Es plagte mich also nicht wirklich
ein schlechtes Gewissen.
Ich wendete, legte noch eine Schicht Landschafwolle
auf und begann vorsichtig mit den Händen zu filzen.
Ne, walken sagt man korrekt.
Mir lief der Schweiß schon nach kurzer Zeit.
Hut ab vor denen, die das in groß herstellen.
Nach der gefühlt zwanzigsten Runde schnitt ich also
eine Öffnung in das Ding, um die Silikonmatte
zu befreien.
Dann seifte ich mir die Hände ein,
goss erneut heißes Wasser über die Höhle
und formte das Loch ein wenig aus.
Ich entfernte die Matte und begann die Höhle
in alle Richtungen zu kneten.
Kurz.
Denn an dieser Stelle verließ mich...
die Lust?
Ich wring die Lauge also aus der Höhle und
bat meine Waschmaschine um Hilfe.
Immerhin sieht die Maschine der Höhle ziemlich ähnlich?
Sie wird schon wissen, was zu tun ist.
60°C Buntwäsche
(Braunwäsche gibt es bei meinem Discountermodell nicht),
Jeans mit ins Loch, ein Handtuch dazu und zack...
Lief.
Heraus kam ein wunderbar, extrem geschrumpftes,
aber wirklich formstabiles Teil.
Der Trockner durfte noch einmal damit spielen
und ich konnte in aller Ruhe zugucken.
Ganz ohne Schweiß.
Meine Finger musste ich ja sowieso bereits schonen,
nach dem Kraftakt zu Beginn.
Ich hätte es mit dem Gesicht filzen sollen.
Oder mit dem Hintern.
Heraus kam jedenfalls eine für mich perfekte Höhle,
ganz ohne Kraftakt.
Ob da jetzt demnächst eine neue Waschmaschine
anfallen wird oder so, kann ich nicht sagen.
Aber irgendwas ist ja immer?
Achso, der Kater schläft noch.
Falls den jemand im Laufe des Postings gesucht hat.
Der wird das Teil schon finden.
Rein passt er jedenfalls nicht.
Aber es wartet das ein oder andere
Kätzchen auf ein Fotoshooting.
Seid gespannt.
Die Wolle zur Höhle bekommt Ihr HIER.
(Ich poste das aus Überzeugung und ohne jegliche Werbehintergründe!)
*wink*
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