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......wie es dazu kam, dass mir der Esel so wichtig wurde und warum er uns als Familie bis heute so am Herzen liegt...

Als ich 2012 begann zu Filzen, war mir nicht bewusst, dass dieses Hobby später einmal meiner Familie mehr oder weniger das Leben retten könnte. Durch verschiedene nicht selbst verschuldete Aspekte verloren wir alles, bis auf das Dach über dem Kopf.

Auch gesundheitlich ging es sowohl bei meinem Mann, als auch bei mir stark bergab. Ich zog mich verzweifelt zurück und filzte hin und wieder, um abzuschalten. Wir hatten Kinder zu versorgen und waren zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, ausreichend Lebensmittel zu kaufen.
Wir verkauften daraufhin all unseren Besitz. Wir erhielten Carepakete von lieben Freunden mit Mehl, Brot & Nudeln. (Der Staat ließ sich prüfend Zeit.)
Wie automatisiert begann ich bei meinen Arbeiten den Blick des Esels auszuarbeiten, bzw. den Seelenschmerz in Form von traurigen Blicken darzustellen. Menschenaugen hatte ich noch vorrätig.
Meine Herzensfreundin ermutigte mich.
Verschwiegen habe ich unsere damalige Situation nie wirklich und auf meinem Blog “Wonnie’s little ideas” immer mit offenen Karten gespielt. Es half mir sehr, darüber zu schreiben. Dort fand ich viele Gleichgesinnte und Menschen, die viel mehr zwischen meinen Zeilen lasen, als mir letztendlich bewusst war.
Als dann eines Tages das Christkind quasi mit leeren Händen vor der Tür unseres Hauses stand, erhielt ich wie von Zauberhand eine Anfrage eines Freundes. Er fragte, ob ich den traurigen Esel denn auch gegen Lebensmittel tauschen würde...
Und plötzlich schien alles einen Sinn zu ergeben.
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Ja, ich tauschte den Esel mit den traurigen Menschenäuglein, mein Erstlingswerk aus dem Header, gegen Lebensmittel ein. Für diesen Moment war alles gut. Mein Herz klopfte dankbar, als ich in die glücklichen Augen meiner Familie sah. Ich war so dankbar.
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Ein befreundeter Back-Blogger informierte währenddessen seine Freunde über unsere Misere. Wir bekamen zum Fest die schönsten Überraschungspakete zugesandt und es fehlte uns wirklich an nichts. (Ich kann darüber auch heute nur mit Tränen in den Augen schreiben.)
Es taten sich durch die Mundpropaganda verschiedener Herzensfreunde weitere Interessenten für traurige Filztiere mit Menschenäuglein auf. Ich meldete ein Gewerbe an und filzte fleißig weiter. Daraufhin eröffnete ich diese Seite hier und lernte viele weitere tolle Menschen mit Herz kennen. Bis heute sind diese der Seite treu geblieben und das macht mich unheimlich stolz.
Die Geschichte zum Esel kennt Ihr nun. Etwas brennt mir noch auf dem Herzen.

All denjenigen, die diesen Esel gegenwärtig 1:1 nacharbeiten und fleißig verkaufen, möchte ich nur ganz kurz ans Herz legen:
“Der Esel bedeutet für meine Familie, für meinen Mann und für meine Kinder “Mama”. Sowohl meine Tage als auch die Tage meines Mannes sind aufgrund schwerer Krankheiten gezählt.
Der Esel ist die Spur, die wir für unsere Kinder Celina und Estrella hinterlassen.
Er ziert mein Auto, welches sie mir als Familie zum darauffolgenden Weihnachtsfest geschenkt haben. Er hängt als Acrylbild in unserem Wohnzimmer mit der Unterschrift “Mama”. Ich trage ihn als Tattoo auf meinem rechten Unterarm, mit blauen Augen, wie die meines Mannes.
Ihr da draußen könnt ihn noch um Längen verbessern, tausendfach vervielfältigen und verkaufen. NIEMALS hingegen werdet Ihr ihm jedoch den Sinn verleihen, den er für uns hat.
Aufrichtigkeit, Zusammenhalt, Mut & Liebe. “
Wonnie